8./9. November 2019
Gründungstreffen des Bodensee Kreis e. V.
Unter diesem Motto fanden sich auf Initiative von Volker Kauder in Gaienhofen am Bodensee Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten zusammen, um, neben der Gründung des e. V., die Ausrichtung des Kreises und die Identifikation von Schlüsselthemen der Zukunft zu diskutieren.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Bodensee Kreis als Gesprächsforum sich im Gegensatz zu anderen Thinktanks und Sachverständigengremien auf die regelmäßige Veröffentlichung kurzer, pointierter Thesenpapiere zu wichtigen Schlüsselthemen konzentrieren sollte, um durch umfassende mediale Rezeption öffentliche Debatten anzustoßen. Eine punktuelle, themenbezogene Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik, Medien und Wirtschaft soll die Arbeit des Bodensee Kreises flankieren. Ziel ist nicht die Verarbeitung von Impulsen, sondern selbst solche zu setzen.
Die Teilnehmer haben sich auf einen Themenkatalog verständigt, der themenweise auf den nachfolgenden Sitzungen behandelt werden soll.
Der Bodensee Kreis wird sich Anfang November 2020 in erweiterter Runde zur Konkretisierung der Aufgaben treffen, die sich aus den identifizierten Themenblöcken ergeben. Dabei wird es insbesondere um folgende Themen gehen:
Beide Themen haben durch die aktuelle Pandemie-Entwicklung eine besondere Bedeutung erhalten und berühren die Grundfesten unseres Zeitgeschehens.
Volker Kauder fasst das Gründungstreffen wie folgt zusammen:
„Mit der Erfahrung und dem Hintergrund seiner Mitglieder steht der Bodensee Kreis für sich. Wir werden in Zukunft klare, fundierte Meinungen vertreten, um dieses Land wieder in die richtige Spur zu bringen. Dazu braucht es eben nicht immer eine wirtschaftliche Analyse, sondern vor allem einen gesellschaftlichen Impuls, um eine Debatte auszulösen, die letztlich auch eine Lösung hervorbringen kann. Wir haben das Ziel, positive Ansätze zu liefern, keine Untergangsszenarien. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger mit konstruktiven und kreativen Ansätzen auf dem Weg in die Zukunft begleiten.“
Das sagten andere Teilnehmer:
Prof. Dr. Renate Köcher:
„Wir leben in einer Marktwirtschaft. Im nächsten Jahrzehnt muss es darum gehen, den Ordnungsrahmen zu formulieren, innerhalb dessen die Marktkräfte sich zum Besten des Landes entwickeln können. Es muss das Ziel sein, einer Ausweitung von planwirtschaftlichen Tendenzen entgegenzutreten“.
Prof. Dr. med. Giovanni Maio, M.A. phil.:
„Der Charme eines Gremiums wie diesem ist es, dass man fast schon seismografisch erfassen kann, was genau Zukunftsfragen sind und wie sich bei diesen die Rolle des Staates darstellt – wo ist er tatsächlich aufgerufen, wo hält er sich besser zurück? Gerade bei den sozialen Fragen des 21. Jahrhunderts ist es wichtig, diese nicht allein ökonomischer Logik zu überlassen.“
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans-Werner Sinn:
„Wir müssen uns auf die Konsequenzen der gesellschaftlichen Verwerfungen, die durch die Alterung der Gesellschaft im Bereich der sozialen Sicherungssysteme entstehen, mit Maß und Mitte vorbereiten.“
Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel:
„Der Bodensee Kreis ist in der Lage, die Leitthemen der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu benennen. Dies muss das Ziel sein, egal ob bei Mobilität, Digitalisierung oder Energieversorgung. Gerade die Zukunft der Demokratie müssen wir mit einer positiven Konnotation versehen!“